In vielen Natur- und Landschaftsschutzgebieten bedroht eine zunehmende Verbuschung (Sukzession) den ursprünglichen Magerrasen oder die Feuchtwiesen.
Zebus sind Buckelrinder, die ursprünglich aus Asien stammen, heutzutage aber weltweit verbreitet sind. Sie sind Wildrinder von kleinem Wuchs, fressen am liebsten Buschwerk und nicht so gerne Gräser, sind standorttreu und somit optimal für
die Pflege von verbuschten Brachflächen geeignet.
Der NABU Sinsheim unterstützt den Zebuhalter Herrn Werdermann bei der Errichtung von Zäunen in den avisierten Gebieten. Dabei arbeiten wir
eng mit Frau Bollwahn von der unteren
Naturschutzbehörde, die das Projekt angestoßen hat, und der Schule am Michaelsberg zusammen, Schüler und Lehrer helfen beim Aufbau der Zäune. Mehr zu den Kraichgauzebus finden
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Zebus
Foto: Evi Pfister-Werdermann
Im Juni 2016 konnten Mitglieder des NABU und Lehrer und Schüler der Schule am Michaelsberg wieder mit Zebu-Besitzer Herrn Werdermann das ca 80ar große Gebiet, dass im letzten Jahr bereits beweidet wurde, für die Zebus vorbereiten. Die Fortschritte gegenüber 2015 waren sehr deutlich, das Grundstück ist in weiten Teilen frei von wildem Bewuchs und hat sich dort schon zur Wiese gewandelt. Wieder wurden Zaunpfosten gesteckt, ein Elektrozaun gezogen und ein Wassertank ausgeladen, außerdem wurden einige junge Walnussbäume entfernt, damit die Magerwiese sich besser entwickeln kann. Wegen des vielen Regens in diesem Frühjahr war das Ganze eine rutschige Angelegenheit am Hang, deshalb konnten die Zebus auch erst Mitte Juni in das Gebiet gebracht werden. Fotos: Würth/Wirtherle
16.8.15
Die Zebus waren im ersten eingezäunten Gebiet so fleißig, dass, auch bedingt durch die lange Trockenheit, nicht mehr genügend energiereiches Futter vorhanden ist. Der nächste Einsatz ist fällig:
Einzäunen eines neuen Gebietes, ebenfalls eine ehemalige Streuobstwiese im Landschaftsschutzgebiet. Das Grundstück ist fast doppelt so groß, und wieder unterstützen wir vom NABU Familie
Werdermann beim Aufbau des Zaunes. Diesmal allerdings, wegen der Ferien, ohne die Schule am Michaelsberg.
Zebus zur Landschaftspflege 25.7.15
Behörden, Schulen, Naturschützer und ein Buckelrindzüchter machen gemeinsame Sache
Sinsheim. (aw)„Die zunehmende Verbuschung von Brachflächen drängt artenreich blühende Wiesen immer mehr zurück“. Diese Tatsache, die wiederum auch zum Rückgang des vielfältigen Insekten- und Vogellebens führt, brachte Laura Bollwahn, Natura 2000-Beauftragte der unteren Naturschutzbehörde des Rhein-Neckar-Kreises, auf die Idee, mit dem Ittlinger Landwirt Andreas Werdermann Kontakt aufzunehmen. Dieser züchtet Zebus, kaukasische Buckelrinder.“Meine Zebus fressen am liebsten Buschwerk und auch Dornengestrüpp, sind sehr genügsam und können auch an steilen Hügeln weiden“, so Werdermann, “ das macht sie perfekt geeignet für die Pflege von zugewachsenen ehemaligen Wiesen.“ Zudem entstand die Idee, Jugendliche in das geplante Projekt einzubeziehen und so wandte man sich an den NABU Sinsheim, eine wachsende Gruppe von aktiven Naturschützern. „Herr Werdermann kam zu einem Monatstreffen und stellte dort seine Zebus und die Planungen vor. Da wir wissen, wie schwer viele Gebiete zu pflegen sind und uns außerdem die Jugendarbeit ein wichtiges Anliegen ist, waren wir gleich begeistert von der Idee“, berichtet Anja Wirtherle, Vorstandsmitglied beim Naturschutzbund Sinsheim. „Wir wandten uns an die Schule am Michaelsberg und rannten dort offene Türen ein.“ Zwei engagierte Lehrer besuchten mit einigen Jugendlichen die Zebus und wurden dort mit dem Sinn des Projektes vertraut gemacht. Nachdem die nötigen Anträge gestellt und Nummern beantragt worden waren -immerhin handelt es sich ja um eine kreisübergreifende Aktion mit Zebus aus dem Heilbronner Land die im Rhein-Neckar-Kreis weiden sollen- konnte es losgehen. Die Naturschützer mähten gemeinsam mit dem Zebubesitzer Schneisen für den Zaun in das verbuschte Gebiet, das beweidet werden soll. Danach kamen die Jugendlichen zum Einsatz. Zusammen mit dem NABU halfen sie beim Aufstellen eines Elektrozaunes, ein Fundament für den Wassertank wurde aufgebaut und erhaltenswerte Büsche eingezäunt. „Anfangs war es für die Jugendlichen Neuland, aber die Arbeit am steilen Naturhang war für die Jungs eine tolle Erfahrung. Wir werden die Zebus in den nächsten Wochen gelegentlich besuchen und die Entwicklung der Weide begutachten.“, erzählt Stefan Würth, der betreuende Lehrer. Und seine engagierte Kollegin Dorothee Weis ergänzt: “Das war sicher nicht das letzte Mal, dass wir mit dem NABU zusammengearbeitet haben. Weitere Projekte sind schon in Planung. Wir hatten alle viel Spaß dabei und die Zusammenarbeit hat prima geklappt.“
Fotos: A.Wirtherle
15.7.15. An einem Abend und einem Vormittag konnten Mitglieder des NABU und Lehrer und Schüler der Schule am Michaelsberg mit Zebu-Besitzer Herrn Werdermann das ca 80ar große, verbuschte Gebiet für die Zebus vorbereiten. Eine Schneise wurde gerodet und gemäht, Zaunpfosten gesteckt und ein Elektrozaun gezogen. Ein erhaltenswerter Busch wurde zum Schutz mit Metallpanels umzäunt, außerdem wurde ein "Fundament" für den Wassertank vorbereitet und der Tank aufgestellt. Jetzt können die Zebus kommen! Wir sind gespannt wie sich das Areal in den nächsten Wochen entwickelt.