Frühjahrsputz für die Vogelwelt

 

Ein Team des NABU Sinsheim war am letzten Sonntag trotz widriger Wetterverhältnisse wieder einmal unterwegs, um Nistkästen zu überprüfen und zu reinigen. Dieses Mal waren besonders hoch hängende Kästen an den sogenannten Artenschutztürmen (alte Trafotürme des Stromversorgers EnBW), und an einigen, vom Nabu betreuten Privathäusern, an der Reihe. Mit dem von Herrn Gerald Stegmüller freundlicherweise zur Verfügung gestellten Hubsteiger fuhren Steffen Momberg und Patrick Strasser die Gebäude in Ehrstaedt, Reihen Eschelbach, Sinsheim Wiesental und Gartenstadt an. Schon von Weitem sichtbar arbeiteten die beiden Nabu-Aktiven in luftiger Höhe mit ihren Reinigungswerkzeugen, um die Wohnungen für Meisen, Mauersegler und Co. für die neue Brutsaison fit zu machen. Verschiedene defekte Kästen mussten repariert oder ausgetauscht werden.

 

Die spektakuläre Aktion machte teilweise auch Passanten neugierig und Patrick und Steffen erklärten gerne den Sinn und Zweck ihrer Aktion: „Wenn der Vogelnachwuchs die Nistkästen verlassen hat, gilt es, die alten Nester mitsamt den darin lebenden Parasiten zu entfernen. Andernfalls werden die Vogelflöhe, Milben und Zecken den Vogelnachwuchs in der neuen Brutsaison wieder befallen. Zur Reinigung genügt es, den Nistkasten gründlich auszufegen und gegebenenfalls Vogelkot und sonstige Verschmutzungen z.B. mit einer Malerspachtel abzuschaben. Sehr starke Verschmutzungen spülen wir auch mit klarem Wasser aus, das genügt völlig“.

 

Die Bilanz der Aktion kann sich sehen lassen: Fast alle Nistkästen wiesen Nistmaterial auf und waren somit wohl in der vergangenen Brutsaison belegt. Auch wenn die Mauerseglerkästen in Eschelbach von Staren belegt wurden, sollte man Nisthilfen von Mauerseglern generell nicht reinigen. Mauersegler bauen ihr Leben lang an einem einzigen Nest, es ihnen wegzunehmen würde ihr Brutbemühungen praktisch auf null zurücksetzen. Schwalbennester dürfen auch nach der Brutzeit nicht entfernt werden - sie sind ganzjährig geschützt und werden im Folgejahr von den Schwalben ausgebessert und wieder benutzt.

 

 

 

JR/NABU