In einer gemeinsamen Aktion haben engagierte Mitglieder des Sinsheimer
Naturschutzbundes (NABU) in Zusammenarbeit mit einer örtlichen Schreinerei mehrere alte
Holznistkästen restauriert. Diese Nistkästen, die für verschiedene Vogelarten wie
Mauersegler, Meisen, Rotschwänze und andere gedacht sind, stammen ursprünglich vom
Artenschutzturm in der Sinsheimer Gartenstadt, der leider abgerissen wird. Somit entfallen
viele angestammte Brutplätze vor allem für die „Akrobaten der Lüfte“, die Mauersegler.
Das NABU-Team, bestehend aus Anja Hoffmann, Jutta Münch und Jürgen Renzland, machte
es sich zur Aufgabe unterstützt vom Schreiner Markus Huber, die wertvollen Nistkästen zu
retten und wieder instand zu setzen, um den Verlust an Brutplätzen für die heimische
Vogelwelt zu kompensieren. Durch dieses Engagement konnten rund 15 Nistkästen
erfolgreich restauriert werden.
Angesichts des fortschreitenden Verlusts von Brutplätzen, insbesondere für bedrohte Arten
wie den Mauersegler und Sperlingen, ruft der NABU dazu auf, aktiv zu werden und den
Rückgang der Population durch das Anbringen von Nistkästen an Gebäuden auszugleichen.
Jeder kann einen Beitrag leisten, um die Vielfalt und den Schutz unserer heimischen
Vogelwelt zu fördern.
Der NABU Sinsheim dankt Markus Huber und seiner Schreinerei für sein Engagement im
Naturschutz und ermutigt alle Bürgerinnen und Bürger, sich ebenfalls für den Erhalt der
Natur einzusetzen.
Für weitere Informationen und Unterstützung bei der Einrichtung von Nistkästen steht der
NABU gerne zur Verfügung.
Kontakt: NABU Sinsheim, Anja Hoffmann, Telefon: 07261-7284770
Über NABU: Der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) setzt sich seit 125 Jahren für
den Schutz und Erhalt der Natur und ihrer Artenvielfalt ein. Mit zahlreichen Projekten und
Aktionen engagiert sich der NABU für den Naturschutz in Deutschland und weltweit.
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Hintergrundinformation zum Artenschutzturm Gartenstadt:
Der Sinsheimer Artenschutzturm, der nun bedauerlicherweise abgerissen wird, war das
Gründungsprojekt des Sinsheimer Ortsverbands im Jahr 2013. Das Projekt
"Artenschutztürme Sinsheim" wurde von den Auszubildenden der Friedrich-Hecker Schule
sowie den Schülern und Schülerinnen der Berufsfachschule Wirtschaft der Max Weber
Schule damals mit viel Engagement durchgeführt. Unter Anleitung des NABU und in
Zusammenarbeit mit verschiedenen Koordinations- und Projektpartnern, wurden Nisthilfen
für gefährdete Vögel und andere Tierarten gebaut.
Das Ziel des Projekts war es, fünf Trafotürme der Netze BW so umzugestalten, dass sie
Rückzugs- und Nistmöglichkeiten für gefährdete Tierarten bieten. Angesichts des
zunehmenden Drucks auf den Bestand vieler gebäudebewohnender bzw. brütender Arten
durch den Abriss alter Gebäude und Sanierungsmaßnahmen war dieses Vorhaben von
großer Bedeutung. Durch die Schaffung von Bruthöhlen und -nischen sollten die
Populationen dieser bedrohten Arten unterstützt und ihr Fortbestand gesichert werden.
In Zusammenarbeit mit den Schülern wurde der erste Trafoturm in der Sinsheimer
Gartenstadt bearbeitet. Mit viel handwerklichem Geschick entstanden Nisthilfen für
verschiedene Vogelarten sowie ein imposantes Insektenhotel für Wildbienen. Die
Materialkosten wurden von der Stadt Sinsheim übernommen, während die
Prozessgestaltung und -koordination durch den NABU erfolgte.
Der bevorstehende Abriss des Artenschutzturms bedauert der NABU Sinsheim sehr.
Dennoch bleibt die Hoffnung, dass die Bemühungen und Initiativen zur Erhaltung der
Artenvielfalt in der Stadt weiterhin fortgesetzt werden und neue Projekte entstehen, um die
Natur und ihre Bewohner zu schützen.