NABU-Mannschaft beim Anbringen langer Kotbretter unter Schwalbennestern
März 2018
Erfreuliches berichten Freunde des NABU Sinsheim aus Waldangelloch, die beim Bau ihres Hauses auch an einen Neubau für Schwalben gedacht haben:. Donnerstags haben sie die Doppelnester aufgehängt, und schon am Sonntag darauf waren sie von Schwalben bezogen worden. Ein Glück für Schwalben und Hausbesitzer! (06/18)
Dem Volksmund nach sollen Schwalben jenen Häusern Segen bringen, unter deren Dächern sie Nester bauen
Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“ für Gebäude auf dem Buchenauerhof
S i n s h e i m - W e i l e r (tv). „Hier lebt die größte Mehlschwalbenkolonie unserer Region.“ Mit diesen Worten überreichten Vorsitzende Manuela Fleck sowie Jörg Fürstenberger vom Naturschutzbund (NABU) Sinsheim dem christlichen Missions- und Hilfswerk DMG-interpersonal die Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“. Sie dankten DMG-Direktor Dr. Detlef Blöcher für den wichtigen Beitrag zum Artenschutz und übergaben ihm die Urkunde und Ehren-Plakette.
Fotos:
* 01: Übergabe der Auszeichnung durch Jörg Fürstenberger (NABU) an DMG-Direktor Dr. Detlef Blöcher
* 02 (v.l.n.r.): Jörg Fürstenberger (NABU), Winfried Flach (stv. Ortsvorsteher Weiler), Manuela Fleck (NABU-Vorsitzende), Dr. Detlef Blöcher (DMG-Direktor), Dieter Schmid (Vogelfreund und ehem. Mitarbeiter der DMG).
* 03: Die Plakette am Haus angebracht
* 04: Ein kleiner Teil des Mehlschwalbenschwarms auf dem Buchenauerhof
* 05: Haus Buchenauerhof 5D, das ausgezeichnet worden ist
Unterm Dachvorsprung des Mietshauses Buchenauerhof 5D, das der DMG gehört, nisten zahlreiche Schwalben, die während der Übergabe der Plakette emsig flogen und ihre Jungen fütterten. Bereits kurz nach Bau des Hauses vor 23 Jahren hatten die ersten Mehlschwalben hier ihre Nester. „Der Platz ist ideal; das Haus hat die richtige Dachneigung, einen rauen Putz, es gibt einen Bach in der Nähe mit Lehm zum Bauen und viele Insekten als Futter“, erklärte Fürstenberger beim Stehempfang.
Dieter Schmid aus Waibstadt, vor 23 Jahren Mitarbeiter der DMG, hat ein Herz für Vögel. Er hatte damals den Bewohnern und der Hausverwaltung nahegelegt, dass Mehlschwalben unter Schutz stehen und ihr Nisten gefördert werden sollte. Dank seiner Initiative konnten die flinken schwarzweißen Kleinvögel am Haus bleiben, er brachte Kotbretter unter ihren Nestern an und hegte sie. So wuchs der kleine Schwarm auf mehr als 50 Tiere.
Fürstenberger vom NABU-Sinsheim erklärte bei der Ehrung der DMG: „Leider ist es nicht mehr selbstverständlich, dass Schwalben an Häusern nisten dürfen. Oft werden ihre Nester entfernt und Netze unters Dach gespannt. Pestizide, der Rückgang der Insekten, ihrer Nahrung, sowie die massive Bejagung auf ihren Wanderrouten nach Afrika setzen den Schwalben heftig zu. Wir danken der DMG herzlich, dass sie den Schwarm an ihrem Haus duldet.“
Winfried Flach, der stellvertretende Ortsvorsteher von Weiler, betonte: „Wir als Ortschaftsrat sind stolz, dass die Auszeichnung des NABU in unserem Ortsteil Buchenauerhof vergeben wird und Menschen hier Naturschutz wichtig ist.“
Missionsdirektor Blöcher dankte dem NABU-Sinsheim für die Ehrung und erklärte, wie wichtig seiner Organisation Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung sind: „Wir haben eine Verantwortung, auch für das kleine Stückchen Kraichgau, auf dem wir wohnen. Gott hat uns Menschen beauftragt, für die Schöpfung zu sorgen; den Garten zu bebauen und zu bewahren.“ Für die DMG bedeute das, kreativ und innovativ zu arbeiten, umsichtig und in ökologischen Kreisläufen denkend. Blöcher erklärte, wie diese Harmonie durch Egoismus zerbrochen wurde und „wir Menschen dennoch immer wieder Gottes Hilfe und Güte erfahren“. Der DMG sei Umweltschutz wichtig. Er verwies auf die zahlreichen Fledermäuse, Turmfalken und Eulen auf dem Buchenauerhof. Ein Mitarbeiter sorgt sich um 15 Vogel-Nistkästen, und die Sinsheimer Mission heizt ausschließlich mit regenerativen Energien, CO2-neutral. So arbeite sie auch rund um den Globus: „Ressourcenschonend, ökologisch, in Verantwortung vor Gott und der Generation unserer Kinder“, betonte Blöcher.
Sinsheim – Noch kennen wir sie vor allem als Flugkünstler und Sommerboten: Schwalben. Doch in Deutschland gibt es sie immer seltener. Mit der Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ will der NABU diesem Trend entgegenwirken und zeichnet weiterhin Menschen aus, die an ihren Häusern die gefiederten Glücksbringer willkommen heißen. Zusätzlich unterstützt der NABU jetzt auch kostenlos beim Anbringen von Schwalbennestern und durch Beratung.
Jedes Jahr im April und Mai kehren Mehl- und Rauchschwalbe aus ihren afrikanischen Überwinterungsgebieten zu uns zurück, um in unseren Dörfern und Städten zu brüten.
Mit ihrem fröhlichen Gesang kündigen sie den baldigen Sommer an. „Wo Schwalben am Haus wohnen, geht das Glück nicht verloren“, heißt es in einem alten deutschen Sprichwort.
Doch so zahlreich wie früher sind die Schwalben nicht mehr. „Ihre Zahl geht seit vielen Jahren zurück, auch hier im Kraichgau. Eine der Hauptursachen ist der Verlust an Plätzen, an denen sie brüten können. Außerdem werden auch ihre Nahrungsgrundlagen, die Fluginsekten, zB durch den verstärkten Einsatz von Pestiziden knapp“, sagt Manuela Fleck, Vorstand des NABU Sinsheim.
In unseren Städten verschwinden außerdem zusehends Nester durch unbedachte Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden. Häufig werden die Nester leider auch illegal beseitigt – und das, obwohl Schwalben streng geschützt sind und das Zerstören ihrer Brutstätten unter Strafe steht.
Gleichzeitig wird unsere Landwirtschaft immer stärker intensiviert. Moderne Viehställe und Scheunen sind deshalb oft verschlossen und bieten Schwalben keine Einflugmöglichkeiten mehr. Feldwege, Einfahrten und Dorfplätze werden immer öfter zubetoniert, sodass unsere Glücksbringer weniger Pfützen und den daraus benötigten Lehm für ihren Nestbau finden.
Mit der Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ möchte der NABU Sinsheim dazu beitragen, die Akzeptanz für Schwalben und ihre Nester in der Nähe des Menschen zu erhöhen sowie bestehende Brutplätze zu erhalten und neue zu schaffen. „Jeder kann mit einfachen Mitteln Schwalben an seinem Haus willkommen heißen: mit Nestgrundlagen wie Rauputzstreifen oder Brettchen, Kunstnestern und einer Lehmpfütze im Garten“, erklärt Jörg Fürstenberger, Schwalbenexperte des NABU Sinsheim
Menschen, die sich für Schwalben engagieren und an ihren Häusern willkommen heißen, werden vom NABU deshalb mit der Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ ausgezeichnet. Bewerben können sich Hausbesitzer, die das Brutgeschehen der wendigen Flugkünstler und Sommerboten dulden und fördern, ganz gleich, ob es sich bei dem Gebäude um ein Wohnhaus, Pension, Geschäft, Pferde- oder Bauernhof oder Fabrikgebäude handelt.
Doch nicht nur das: der NABU macht Interessierten ein besonderes Angebot: Wenn Sie heute noch keine Schwalben am Haus haben, bringen Ehrenamtliche des NABU an Ihrem Gebäude entsprechende Nester an und beraten Sie. Voraussetzung ist, dass das Gebäude hierfür geeignet ist. Alles ganz kostenlos für Sie!
Für Rückfragen:
Anja Wirtherle 07261/12975
Mehr zum Thema Schwalbenschutz im Kraichgau finden Sie hier
Um den eleganten Sommerboten zu helfen, hat der NABU Sinsheim das Projekt „Schwalben willkommen“ gestartet. Menschen werden aufgerufen, Schwalbenbeobachtungen zu melden und sich außerdem aktiv für den Schwalbenschutz einzusetzen. Der Schutz von Schwalbennistplätzen, die Anlage von Lehmpfützen zum Nestbau oder die Anbringung künstlicher Nisthilfen können dazu gehören. Besonders engagierte Hausbesitzer können mit einer Plakette „Hier sind Schwalben willkommen“ geehrt werden.
Die Schwalben kehren aus ihren Winterquartieren in den Kraichgau zurück , aber sind sie hier bei uns auch willkommen? Seit Jahren gehen die Bestände zurück, denn den Frühlingsboten fehlen oftmals geeignete Nistplätze, Nestbaumaterial und Nahrung. Ursachen dafür sind zum Beispiel Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden, die illegale Beseitigung von Nestern, Versiegelung der Landschaft und die Verwendung von Pestiziden in Gärten und in der Landwirtschaft.
Um Mehl- und Rauchschwalben zu helfen, gibt es einfache Möglichkeiten. So sollte man Einschlupflöcher an Ställen, Garagen, Scheunen und ähnlichen Gebäuden offen lassen, damit Rauchschwalben im Innern ihre Nester bauen können, die aus Lehm und Pflanzenfasern bestehen. Auch einfache Lehmpfützen helfen den Schwalben und sollten vor allem zur Nestbauzeit im Mai und Juni immer feucht gehalten werden. Um Mehlschwalben den Nestbau an glatten Wänden zu erleichtern, kann man Nisthilfen anbringen. Mit einfachen Hilfsmaßnahmen kann man gleichzeitig verhindern, dass die Schwalben die Fassade mit Kot beschmutzen.
Im Rahmen des Projekts „Schwalben willkommen“ sollen Rauch- und Mehlschwalben in Sinsheim und Umgebung erfasst werden, und jeder kann dabei mitmachen. Mithilfe der Ergebnisse kann an geeigneten Standorten der praktische Schwalbenschutz verbessert werden.
Der NABU Sinsheim möchte auch Bauherren und Hausbesitzer beraten, Lehmpfützen anlegen, Kunstnester und Kotbrettchen anbringen.
Für Mehl- und Rauchschwalben boten unsere Dörfer und Städte mit vielen Nischen und Spalten an und in Gebäuden lange Zeit geeignete Brutplätze. Dadurch haben sich die früheren Felsenbrüter an eine vom Menschen geprägte Umgebung angepasst. Seit Jahren gehen nun aber die Schwalbenbestände zurück, denn den Vorboten der warmen Jahreszeit fehlt es inzwischen oftmals an geeigneten Nistplätzen, Nestbaumaterial und ausreichenden Nahrungsquellen. Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden, Wegfall von Einflugmöglichkeiten, Beseitigung von Nestern, Versiegelung der Landschaft, Intensivierung der Landwirtschaft und die Verwendung von Pestiziden sind hier als Hauptursachen zu nennen.
Im Volksglauben bringen Schwalbennester Glück ins Haus, doch sind sie bei Hausbesitzern leider oftmals nicht gerne gesehen. Hauptärgernis ist fast immer der anfallende Kot an Fassaden und Fensterbrettern. Gerade als Kulturfolger sind die Schwalben stark auf die Unterstützung durch uns Menschen angewiesen. Was viele nicht wissen: Hilfsmaßnahmen stehen nicht unbedingt im Konflikt mit einer sauberen Hausfassade.
Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) stellt im § 44 Schwalben unter besonderen Schutz. Es ist verboten, ihnen nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten. Während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderzeiten dürfen Rauch- und Mehlschwalben nicht erheblich gestört werden. Ferner dürfen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der Vögel nicht aus der Natur entnommen, beschädigt oder zerstört werden; insbesondere also ihre Nester! Fortpflanzungs- und Ruhestätten verlieren ihren Schutz auch nicht, wenn sie kurzzeitig oder vorübergehend nicht benutzt werden, z. B. wenn sich die Schwalben auf Nahrungssuche oder im Winterquartier befinden. Das Entfernen von Schwalbennestern während der Brutzeit ist ein Straftatbestand und kann mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro geahndet werden.
Der NABU berät Sie gern, wie Sie die gesetzlichen Vorschriften bei Sanierungen einhalten.
Gerade weil Mehl- und Rauchschwalben so eng an den Menschen und seine Gebäude gebunden sind, kann man ihnen schon mit einfachen Maßnahmen leicht helfen.
Öffnungen: Für die Rauchschwalbe sollten ab April Fenster und andere Einflugmöglichkeiten an Ställen, Scheunen und Tordurchfahrten offengehalten werden.
Kotbrettchen: Gegen die Verschmutzung durch Schwalbenkot helfen so genannte Kotbretter, die man 60 cm unter den Nestern als Auffangeinrichtung anbringt. Der aufgefangene Kot ist bestens als Blumendünger geeignet.
Kunstnester: Dort, wo den Schwalben wenig Lehm für ihre Nester zur Verfügung steht, empfiehlt sich der Anbau von Kunstnestern. Bringt man diese in ausreichender Entfernung von der Fassade an, hilft es Verschmutzungen zu vermeiden. An glatten Fassaden haftet das Nistmaterial nicht, hier kann eine kleine Leiste den Nestbau fördern. Bauanleitungen und fertige Kunstnester gibt es im Naturschutzbüro des NABU Leipzig.
Scheibenfolie: Wenn Schwalben in Fensternischen brüten, helfen Klarsichtfolien an den Scheiben, Kotverschmutzung vorzubeugen. Die Folien lassen sich leicht wieder abziehen.
Lehmpfützen: Künstliche Pfützen erleichtern den Tieren den Nestbau. Dazu reicht es meist aus, während der Nestbauzeit im Frühling eine Bodenstelle mit Lehm feucht zu halten.
Naturnaher Lebensraum: Durch die Gestaltung eines naturnahen Gartens mit heimischen Pflanzen sowie den Verzicht auf Spritzmittel kann den Schwalben
geholfen werden, ausreichend Nahrung in Form von Insekten zu finden.
Der NABU möchte auf die Situation der Schwalben im Kraichgauaufmerksam machen und die Situation für diese eleganten Vögel verbessern. Dafür hat der NABU das Projekt „Schwalben willkommen“ gestartet. Damit sollen die Menschen besser über die Bedürfnisse der Schwalben informiert werden, es gibt Tipps für einen besseren Schwalbenschutz und eine Erfassung der Schwalbenbestände im gesamten Stadtgebiet. Außerdem werden Naturfreunde, die sich an ihrem Gebäude für den Schwalbenschutz einsetzen, mit der neugeschaffenen Plakette „Hier sind Schwalben willkommen“ ausgezeichnet! Hausbesitzer können sich beim NABU Sinsheim für die Plakette bewerben.
Helfen Sie uns, den Schwalben in Sinsheim ein Zuhause zu geben, unterstützen Sie uns mit einer Spende!
NABU Sinsheim IBAN: DE45600100700948365709
Schwalben kommen auf allen Kontinenten vor, abgesehen von der Antarktis. In Deutschland sind Mehlschwalbe, Rauchschwalbe und Uferschwalbe heimisch. Im Frühling kommen sie aus ihren afrikanischen Winterquartieren zur Brut und zur Aufzucht der Jungen hierher zurück. In Sachsen sind die ersten Schwalben meist ab Anfang April zu beobachten.
Mehl- und Rauchschwalben sind Kulturfolger, die über Jahrhunderte in unseren Dörfer und Städten Nistmöglichkeiten fanden. Doch heute fehlen ihnen oftmals geeignete Nistplätze, Nestbaumaterial und Nahrung. Ursachen dafür sind zum Beispiel Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden, die illegale Beseitigung von Nestern, Versiegelung der Landschaft und die Verwendung von Pestiziden.
Die Mehlschwalbe (Delichon urbicum) ist oberseits schwarzblau und unterseits weiß gefärbt. Als einzige Schwalbenart hat
sie einen weißen Bürzel (Oberseite des Schwanzansatzes). Die Unterseite ist weiß. Ihr Schwanz ist leicht gegabelt. Ihre Nester bauen die Mehlschwalben aus Lehm, gerne in Kolonien an
der Außenseite von Gebäuden. Zu finden sind Mehlschwalbennester meist direkt unterhalb eines Dachvorsprungs. Sie sind nach oben geschlossen und haben ein kleines Einflugloch.
Mehlschwalben sind Langstreckenzieher, die jährlich eine Zugstrecke von bis zu 20.000 Kilometern zurück legen. Dabei überqueren sie Mittelmeer und Sahara im Non-Stop-Flug. Die
tägliche Flugstrecke kann dabei 1.000 Kilometer oder mehr betragen.
Die Mehlschwalbe, Vogel des Jahres 1974
Die Rauchschwalbe (Hirundo rustica) hat einen tief gegabelten Schwanz. Das Gefieder ist oberseits schwarzblau metallisch
glänzend und unterseits weiß. Ihre Kehle ist rotbraun gefärbt. Rauchschwalben bauen ihre Nester im Inneren von Gebäuden wie z.B. Ställen, Scheunen und Garagen. Das Nest hat die Form
einer nach oben hin offenen Schale und besteht aus Pflanzenfasern und Lehm. Rauchschwalben sind Langstreckenzieher, die südlich der Sahara überwintern.
Die Rauchschwalbe, Vogel des Jahres 1979
Die Uferschwalbe (Riparia riparia) ist die kleinste einheimische Schwalbenart. Ihre Oberseite ist stumpf grau bis erdbraun gefärbt,
die Unterseite und der Hals sind weiß. Sie brütet in Kolonien, die aus zahlreichen Brutröhren bestehen. Jede Röhre ist bis zu ein Meter lang und wird in sandige oder lehmige Steilufer gebaut.
Weil es diese in unserer Landschaft nur noch selten gibt, ist die Uferschwalbe nur in wenigen geeigneten Lebensräumen zu beobachten. Den Winter verbringen Uferschwalben in West-, Zentral- oder
Ostafrika, häufig zusammen mit anderen Schwalben- und Seglerarten.
Die Uferschwalbe, Vogel des Jahres 1983
Als Kulturfolger haben sich Mehl- und Rauchschwalben zwar an eine vom Menschen geprägte Umgebung angepasst. Doch die Intensivierung der Landwirtschaft und die Zerstörung von Nestern und Nistmöglichkeiten z. B. bei Hausrenovierungen haben dazu geführt, dass nach der Rauchschwalbe auch die Mehlschwalbe auf der Roten Liste der Brutvögel Baden-Württembergs als gefährdet geführt wird.
Umso mehr freuen wir uns über alle, denen Schwalben willkommene Gäste sind.
In diesem Jahr vielerorts pünktlich am 1. Mai gekommen, beziehen sie gerade jetzt wieder ihre Quartiere. Nun sollte man, wenn man schon eine Schwalbenpopulation am Haus hatte, einige Tage Rücksicht nehmen, die Rollläden nicht bedienen und keine Fenster putzen. Wenn die Schwalben erst einmal begonnen haben, ihre Wohnungen auszubessern und auf Vordermann zu bringen, lassen sie sich durch nichts mehr stören.
Auf den Rückgang der Schwalben möchte der NABU Sinsheim jetzt mit dem Projekt "Schwalben willkommen!" aufmerksam machen. Wenn Sie Schwalben unterstützen, ihre Nester tolerieren und einige Nester bei sich haben, dann bewerben Sie sich für die Auszeichnung "Schwalben willkommen!".
Im Beisein einer Reporterin der RNZ wurde im Juni 2016 vom NABU Sinsheim das erste Sinsheimer Haus mit der Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" ausgezeichnet:
Am Geflügelhof Zoller befinden sich über 40 Mehlschwalbennester.
Die Besitzer lieben ihre Schwalben und haben sich sehr über die Plakette, die Urkunde und ein Rauchschwalbennest für ihren Stall gefreut.